JAZZ CIRCLE ZÜRICH - Programm 2. Trimester 2018

7.Mai, 14.Mai, x21.Mai, 28.Mair, 4.Juni,, 11.Juni, 18.Juni,

7.Mai    Duke Ellington (Genius des Jazz) in Concert

Karl Lampert

Was hat man über Duke Ellington schon geschrieben und erzählt, was Ihr, liebe Jazz Freunde, nicht schon wisst? Kaum etwas! Darum habe ich mich entschlossen, am heutigen Abend lieber mehr Musik als Worte zu präsentieren.

Zwei Konzerte, die der Duke mit seinem Orchester in Zürich gespielt hat, stehen auf dem Programm. Einmal hören wir ab CD das Konzert vom 2. Mai 1950, und dann sehen wir einen Filmausschnitt vom Konzert vom 9. Oktober 1959 im Kongresshaus Zürich.


14.Mai   Sticksland Switzerland

René Schmutz

Zu „Schweiz“ kommen überall auf der Welt immer die gleichen Stichworte: Käse, Schokolade, Banken, Swiss Army Knife, Roger Federer, und bis vor einigen Jahren auch Sepp Blatter. Dabei gäbe es noch einen Exportartikel, bei dem die Schweiz führend ist: Jazz-Drummer.

Die Spatzen pfeifen es von den Dächern: Es gibt kein anderes Land, das bezogen auf die Einwohnerzahl so viele hervorragende und international erfolgreiche Schlagzeuger hervorgebracht hat wie die Schweiz.

In der Mitte der 1950er Jahre gingen fünf junge Menschen nach Paris. Alle waren schon im Teenageralter professionelle Musiker, allen war die Schweiz zu klein geworden: Daniel Humair aus Genf, Alex Bally aus Schönenwerd, Peter Giger aus Bern, Charly Antolini aus Zürich. Pierre Favre aus dem Kanton Neuenburg ging zuerst nach Deutschland.

Die fünf Emigranten sind inzwischen um die 80 Jahre alt, immer noch aktiv und kreativ, und jeder, der sich dafür interessiert, kennt sie mindestens dem Namen nach.

Aber sie hatten einen Vorgänger. Stuff Combe war wohl der erste Schweizer Schlagzeuger, der internationale Anerkennung fand, Mitte der Fünfzigerjahre als gefeierter Star in der Big Band von Kurt Edelhagen. Später ging er zum Radiostudio Genf und verschwand für die grosse Masse vom Radar, wie das auch Kenny Clarke in Amerika passierte.

Auch er hatte einen Vorgänger. Wer erinnert sich noch, dass bei den Original Teddies fast immer Teddy Stauffers Jugendfreund Polly Guggisberg am „Tschäss“ sass?

21.Mai   Pfingstmontag

Karl Lampert

kein Anlass


28.Mai    "Tenor Madness" - Who is Who in Tenor Sax

Fernand Schlumpf

Kleiner Test für Jazz Liebhaber.

21 Saxofonisten mit Aufnahmen zwischen 1940 und 1951 stehen zur Auswahl.

Wer kennt sie alle?


4.Juni   Henry "Red" Allen / Louis "Satchmo" Armstrong

Bent Hvidt

Jazz Classics in digital STEREO

Im Anschluss an die ergiebigen Ausführungen von Karl Lampert zum Thema Henry Allen möchte ich einige zusätzliche Beispiele aus den frühen Jahren vorführen. Einiges haben wir gehört aber lange nicht alles, und bei diesem hervorragenden Trompeter lohnt sich jede neue Einsicht. Die umfassende BBC Serie zum Klassischen Jazz in STEREO widmet dem Trompeter eine volle Platte.

Dabei hat der australische Toningenieur Robert Parker seltenere Aufnahmen aus seinem eigenen Archiv sowie Funde bei guten Freunden mit Allen im Mittelpunkt in Stereo digital reproduziert.

Es fängt an mit einem Auftritt bei Fats Waller, dann geht es weiter via Luis Russell, der die Musiker für Allens erste eigene Aufnahmen lieferte, über Billy Banks, Spike Hughes, Horace Henderson, Benny Morton bis zur Mills Blue Rhythm Band.

Im zweiten Set vergleichen wir gewissermassen Allen mit Armstrong, von dem bei BBC in STEREO auch eine Auswahl z. T. seltener Titel aus den Jahren 1923 bis 31 in vorliegt. Es beginnt mit King Oliver, aber hauptsächlich wird die Periode 1926 bis 29 mit den Gruppen Hot Five und Hot Seven beleuchtet, also die gleiche Zeitspanne wie die ersten Allen Aufnahmen, die wir zuerst hörten.

Man darf sich fragen wer Trompeten-König geworden wäre, hätte es nicht das Genie Armstrong gegeben.


11.Juni  Polly Guggisberg und Teddy Stauffer

René Schmutz

Vor 89 Jahren (!) bestiegen vier junge Burschen aus Bern den Zug und fuhren nach Berlin. Dort wartete niemand auf sie, und sie mussten ziemlich unten durch. Aber sie waren gut, bissen sich durch und wurden noch besser. Das Quartett wuchs zur Bigband, und ihre erste Platte, „Goody Goody“ verkaufte sich wie warme Semmeln und wurde zum bisher grössten Erfolg von Telefunken.

Während den Olympischen Spielen holten Teddy Stauffer’s Original Teddies mit Paul „Polly“ Guggisberg am Schlagzeug im Delphi Palast zu Berlin den Putz von den Wänden, obwohl dort ein unübersehbares Schild hing: „Swing tanzen verboten“. Solange die internationalen Gäste in der Stadt waren, gaben sich die Nazis weltoffen. Erst später stürmten brüllende SS-Leute den Saal.

Während die Teddies an der Schweizer Landi spielten, begann der Zweite Weltkrieg. Die Band brach von einem Tag auf den anderen auseinander und musste nochmals von vorne anfangen – wieder mit Polly am Schlagzeug.


18.Juni   Remembering Henry Threadgill

Armin Bruder

Der am 15. Februar 1944 in Chicago geborene Multi-Instrumentalist (as, ts, cl, fl.), Komponist, Leader, wurde speziell bekannt durch seine Gruppe AIR - mit den Musikern Fred Hopkins (b) und Steve McCall (d).

Mit diesem Trio produzierte Henry Threadgill mehrere hervorragende Alben, wie: Air Song, Live Air, Air Time, Air Lore. Er ist mit dieser Gruppe auch ein paar Mal in der Schweiz aufgetreten, am 22. Juli 1978 in Montreux, im Stadttheater Basel am 27. Mai 1981, in Willisau am 2. September 1978. Er hat jedoch auch verschiedene andere Gruppen geleitet, z.B. die Formation Very Very Circus, wo er 2 Tubas dabei hatte. Mit dieser Band ist er auch am 30. August 1990 in Willisau aufgetreten.

Das Hauptgewicht am heutigen Abend liegt jedoch bei der Gruppe AIR.


Es geht weiter am 17. September 2018

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