JAZZ CIRCLE ZÜRICH - Programm 3. Trimester 2016

19.September, 26.September, 3.Oktober, 10.Oktober, 17.Oktober,, 24.Oktober, 31.Oktober, 7.November, 14.November,,21.November 28.November,5.Dezember,12.Dezember

19.September    Die Welt des Jazz

Karl Lampert

Als Start in das lange 3. Trimester, das bis zur Weihnachtspause dauert, möchte ich einmal einen Jazz-Abend in anderer Form präsentieren. Mit Musikbeispielen aus älteren Stilrichtungen bis hin zur heutigen Zeit, mit Musikern, die die Zeit prägten, versuche ich die Vielseitigkeit und die Verschiedenheit des Jazz aufzeigen.


26.September   25 Jahre Schelllack-Aufnahmen von 1930 bis 1954

Edwin Boller

Earl Bostic und 25 weitere Formationen

Am heutigen Abend, der kein Vortrag über einen bestimmten Musiker ist, werden aus meiner Schallplattensammlung auf Schelllack 30 Jazz-Titel vorgespielt, aufgenommen in den Jahren 1930 – 1954 und zwar: 3 Sängerinnen, 3 Sänger, 4 Pianisten, 8 Orchester und 9 Kleinformationen, abwechselnd mit 5 Titeln von einem meiner bevorzugten Altsaxophonisten: Earl Bostic. Kurz erwähnt werden auch die Solisten, die Anzahl Musiker der jeweiligen Aufnahmen und deren Komponisten. Es werden auch die in dieser Präsentation vorkommenden Titel erwähnt, die Hugues Panassié in seinem Buch aus dem Jahre 1958, „Discographie critique des meilleurs disques de Jazz“ besonders hervorhebt. Viel Vergnügen!


3.Oktober   An Evening with Ornette Coleman

Bent Hvidt

Ab August 1965 war Ornette Coleman auf seiner ersten Auslandtournee nach Europa gekommen. Nach längeren Engagements in England und Frankreich kam er Ende November in Stockholm an. Dort war er für zwei Wochen im Jazzclub «Gyllene Cirkeln» mit seinem Trio engagiert, und schon nach den ersten Tagen schrieb Ludvig Rasmusson die folgenden Zeilen: «Ornette Coleman’s Trio ist jetzt und für die nächsten beiden Wochen eines der ganz grossen kulturellen Erlebnisse in diesem Herbst. Selten kann man so starke Worte über ein Jazz Engagement verwenden, aber Coleman spielt eine zentrale Rolle im neuen Jazz, völlig in der Klasse von John Coltrane, Eric Dolphy und Cecil Taylor. Seine Musik ist sehr universal, nicht nur weil er ein Jazzmusiker ist, der auf neue Art improvisiert und ohne Klavier auskommt, oder Saxophon, Trompete und Violine auf ungewöhnliche Weise spielt, sondern weil er ganz einfach gute Musik schafft.»

Während zwei Abenden wurde alles aufgenommen und von Blue Note Records als Doppel-LP herausgegeben.

2002 digitalisierte Rudy van Gelder die Originaltapes und Michael Cuscuna erweiterte die Musikauswahl stark für die CD-Ausgabe, die wir heute Abend geniessen dürfen.


10.Oktober    Jazz - Musik der Vergangenheit ?

Hansruedi Schwitter

Als wir noch jung waren und uns für den Jazz erwärmen liessen, schien dieser noch festgefügt. Jedes Jahrzehnt sozusagen entstand ein neuer Stil, das ganze wurde als Fortschritt von einer Stufe zur nächsten angesehen, vom Einfachen zum Komplexen. Ab den 1980er Jahren dagegen war eine solche Einteilung nicht mehr möglich. Der Jazz begann sich irgendwie auszufransen und auch in andere Musikarten einzufliessen, wir standen da ohne festes System, an das wir bisher geglaubt hatten. Das ist immer noch so, teilweise scheint es aber wie eine Art Jazz-Renaissance zu geben, z.T. vermischt mit anderen Musikarten. Ich versuche einige Beispiele von damals als wegweisend bezeichneter Musik zu bringen, und wir machen uns Gedanken, was davon geblieben ist. Diskussionsbeiträge sind willkommen, auch in Form von Musik. Vielleicht liegt auch noch das eine oder andere zeitgenössische Beispiel drin. Schluss mit offenem Ende zwischen 21:30 und 21:45 Uhr.


17.Oktober    Chase – Duel – Battle

Mario Schneeberger

Das gibt’s nicht nur bei Raufbrüdern, sondern auch im Jazz. Hier wird allerdings mit musikalischen Mitteln gefochten. Das berühmteste Beispiel ist wohl „The Chase“ von Dexter Gordon und Wardell Gray. Wir werden allerlei Beispiele hören, musikalisch hochstehende und auch amüsante, mit Gene Ammons, Milt Buckner, Emmett Berry, Clifford Brown usw. Einer der Höhepunkte wird das Trio Dizzy Gillespie – Fats Navarro – Miles Davis sein.


24.Oktober  Count Basie presents Eddie "Lockjaw" Davis

Karl Lampert

Der am 2. Mai 1921 in New York geborene Tenorsaxophonist hat in der Count Basie-Band die Coleman Hawkins/Ben Webster-Schule vertreten. Erstmals war er in der Basie Big Band 1952, später nochmals 1957-1963 dabei.

Aber auch in Kleinformationen war er oft zu hören. Mit seinem Trio mit Shirley Scott (org) und weiteren Jazz-Gruppen wird er am heutigen Abend mit Count Basie zu hören sein.


31.Oktober   Irène Schweizer zum 75. Geburtstag

René Schmutz

Mit neunzehn Jahren gewann sie am Amateur Jazz Festival den ersten Preis, im legendären Café Africana lernte sie Dollar Brand und Makaya Ntshoko kennen und in London Leute wie Chris McGregor. Sie liess sich von Thelonious Monk, John Coltrane und Cecil Taylor inspirieren, entwickelte einen eigenen Stil und wurde in Berlin zu einer führenden Figur im Kreis der FMP. Sie war massgeblich an der Organisation der taktlos Festivals und des Plattenlabels Intakt beteiligt. Sie engagierte sich öffentlich gegen die südafrikanische Apartheid und trat für die Rechte der Frauen ein.

In den frühen Jahren musste sie oft in Kneipen mit lausigen Klavieren spielen. Heute werden ihre Solokonzerte auf perfekten Flügeln in der Tonhalle und im KKL Luzern mit stehenden Ovationen gefeiert.

Wir gratulieren Irène Schweizer mit einem kleinen Querschnitt durch ihr immenses Schaffen zum 75. Geburtstag.


7.November   Jay McShann

Karl Lampert

McShann Jay, James, Columbus "Hootie" (Id, p, voc, comp)
* 12. Januar 1916 in Muskogee, Oklahoma
† 7. Dezember 2006 in Kansas City, Missouri

Der vorzügliche Blues-Pianist gründete 1939 die letzte grosse Big Band in Kansas City, mit der Charlie Parker 1940 seine ersten Aufnahmen einspielte für eine Rundfunkstation in Wichita.

1944 löste sich die Band auf, Jay McShann trat dann mit kleineren Gruppen oder als Solist auf. Es werden Aufnahmen aus den Jahren 1941-1979 mit verschiedenen Gruppen zu hören sein.


14.November  Free- und Post-Free Jazz

Armin Bruder

Es wird an diesem Abend eine Auswahl interessanter Free- und Postfree-Aufnahmen präsentiert, Aufnahmen, die unbekannt sind, oder die mittlerweile vergessen wurden. Es werden u.a. zu hören sein: Ray Anderson Quartett (mit einem Stück, welches eine aktuelle Frage anspricht), Steve Lacy Quintett, das World Saxophone Quartett, das Joseph Jarman Quintett, Lester Bowie's Brass Fantasy, Jimmy Lyons und Sunny Murray Trio, Lauren Newton Quartett, Andrew Cyrille Quartett, Julius Hemphill Trio, Albert Ayler Quintett und Dewey Redman Quintett.

Dies ist ein abwechslungsreiches Programm, welches allgemein Gefallen finden dürfte.


21.November    70 Jahre Jazzfan

Bent Hvidt

Mit dreizehn habe ich mein bescheidenes Taschengeld in die ersten Jazzplatten gesteckt und meine Eltern haben mir zum Geburtstag einen einfachen Plattenspieler geschenkt. Danach ging es mit dem Sammeln los, aber das Geld reichte bis Ende der Schulzeit 1951 nur für etwa 50 «Steinkuchen» und ein paar Jazzkonzerte, z. B. mit der Dizzy Gillespie Big Band 1948 oder den Louis Armstrong All Stars 1949.

Mein erster grosser Favorit war Sidney Bechet, dessen mächtiger Ton und Blues-getränkte Melodien tief beeindruckten. Nach dem Gillespie Konzert war ich völlig verwirrt, versuchte aber die neuen Trends zu begreifen, erstmals durch Woody Herman’s Band.

Noch gab es keine Linie in der Sammlung – alles was schön swingte war schon recht. Zum Glück gelang es mir in den 1980ern mit einem geliehenen alten Plattenspieler sämtliche 78-er Platten erst auf Revox Tape und später auf CD zu übertragen.

Von diesen Originalen – teilweise durch die damaligen groben Stahlnadeln etwas abgenutzt – hören wir heute Abend eine repräsentative Auswahl.


28.November  Jazz on a Summer’s Day – Filmabend

Rolf Huber

Jazz on a Summer's Day ist eines der anerkannt besten Jazz-Konzerte die je aufgenommen wurden - eine zeitlose Aufnahme des Newport Jazz-Festivals 1958. Der berühmte Filmemacher Bert Stern dokumentiert wie ein impressionistischer Maler die einmaligsten Bilder, die je vom Live Jazz aufgenommen wurden. Er lässt Musiker wie Zuschauer, die am Newport Jazz-Festival teilnahmen, für sich sprechen. Unter anderen wirken mit: Louis Armstrong / Anita O'Day / Thelonious Monk / Sonny Stitt / Big Maybelle / Chico Hamilton / Dina Washington / Jack Teagarden / Mahalia Jackson / Jimmy Giuffre / George Shearing / Chuck Berry
Dies ist ein abwechslungsreiches Programm, welches allgemein Gefallen finden dürfte.

5.Dezember  Frank Sinatra, 2. Teil: Platten und eine TV-Show

René Schmutz

Zu Beginn hören wir einige jazzige Müsterchen aus dem Riesenrepertoire von „The Voice“ und etwas über seine Beziehungen zum Präsidenten John F. Kennedy und zur Mafia.

Die andere überragende Adresse für Vokalinterpretationen des Great American Songbooks ist Ella Fitzgerald. Zu einer gemeinsamen Platte kam es nie, aber die beiden bestritten zusammen Konzerte und machten Fernsehshows.

Wir sehen einen Mitschnitt von 1967. Regie führte der Deutsche Michael Pfleghar, für die Arrangements und die Orchesterbegleitung sorgte Nelson Riddle. Die Show gehört zum Besten, was dieses musikalische Genre zu bieten hat - schließlich standen sowohl Sinatra als auch Fitzgerald 1967 auf dem Höhepunkt ihrer Gesangskunst.

12.Dezember  Weihnachtsessen

Armin Bruder

Die Gastgeber unseres Clublokals im Restaurant "Zur Rote Buech" verwöhnen uns wieder mit ihrem klassischen Weihnachtsmenu.

Apéro ab 19.00 Uhr mit Weisswein, Orangensaft oder Mineralwasser
Vorspeise: Kleiner gemischter Salat
Hauptgang: Geschnittenes Rindfleisch Strognoff mit Butterreis
Dessert: Caramel Köpfli
Vegetarier und Liebhaber anderer Gerichte bestellen à la Carte
Preis: Fr. 48.- pro Person,inkl. Apéro und Kaffee nach dem Essen
Beitrag JCZ: Mitglieder und Gastreferenten erhalten aus der Clubkasse einen Beitrag von Fr. 20.-
Anmeldung Bis 5. Dezember an René Schmutz

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