JAZZ CIRCLE ZÜRICH - Programm 2. Trimester 2016

25.April, 2.Mai, 9.Mai, 16.Mai, 23.Mai, , 30.Mai, 6.Juni, 13.Juni, 20.Juni, 27.Juni

25.April    Svensk Jazzhistoria 1965 – 69, Teil 2 von 2

Bent Hvidt

Ende der 60er Jahre war Jazz weniger gefragt, aber es gab immer noch viele Tourneen von bekannten amerikanischen Musikern, wovon einige für längere Zeit in Schweden blieben. Heute Abend haben wir davon zwei Beispiele: Red Mitchell und Don Cherry. Paradoxerweise entstanden zur gleichen Zeit neue Jazzclubs wie «Stampen», die Kulturgesellschaft Artdur mit einem intimen Kellerlokal Typ Village Vanguard und der Embassy Club in Stockholm, dazu wurde der Gazelle Club renoviert. Sveriges Radio & TV (SR) war immer noch fleissig mit regelmässigen Sendungen wie «Club Jazz», «Happy Jazz från Stampen» , «Jazzforum» und vielen Einzelproduktionen wie «Jazz på svenska». Das jährliche Jazzfestival in Stockholm wurde 1968 zum dritten Mal durchgeführt - davon gibt’s zwei Beispiele und zwei weitere von 1969. Nach 35 Jahren im Geschäft schreibt Orkester Journalen (OJ) sogar, dass es Zeichen einer Jazz-Renaissance gibt. In der Tat, neue Jazzclubs sind 1969 en vogue und über das ganze Land gestreut z. B. «Stompen» in Lund, «Swing In» in Malmö, «Powerhouse» in Örebro und «Jazz Artdur» in Göteborg. Ein besonderer Höhepunkt waren die Schulkonzerte, arrangiert vom staatlichen Rikskonserter – 1969 fanden überall im Land rund 250 Konzerte mit neun Gruppen statt. Mit Putte Wickman und Radiojazzgruppen an der Spitze werden wir heute Abend insgesamt 18 Gruppen hören mit einem breiten Spektrum von Stilarten und meistens mit Originalkompositionen der mitwirkenden Musiker.


2.Mai   JCZ meets Raphael Jost Standards Trio

Martin Stump

Ort: „Commihalle“, Stampfenbachstrasse 8, beim Central in Zürich, Zeit 19.30h

Der Jazz Circle sponsert seinen Mitgliedern den Eintritt von Fr. 15.-, und wir geniessen gemeinsam auf der Galerie mit direktem Blick auf Band und Tanzplatz den swingenden Sound des Raphael Jost Standards Trio bei einem feinem Teller Pasta oder Ähnlichem. (Anmeldungsfrist bis Montag, 11.4.16 bitte einhalten!)

Raphael Jost – voc, piano; Raphael Walser – bass; Jonas Ruther – drums – drei aufstrebende junge Musiker, die sich allesamt mit ihren Bands einen Namen in der Schweizer Jazzszene gemacht haben. Alle drei schreiben eigene Songs und Arrangements für ihre Bands, doch gemeinsam teilen sie sich eine grosse Leidenschaft: das Interpretieren von Standards in einer Art und Weise, die für ihr junges Alter ganz und gar untypisch sein mag. Einige herausragende Klaviertrios der Jazzgeschichte wie diejenigen von Monty Alexander, Oscar Peterson oder Ahmad Jamal stehen Pate, wenn Jost, Walser und Ruther sich mit einer Leichtigkeit und Verspieltheit daran machen, den alten Songs neues Leben einzuhauchen. Der Tatsache, dass sie schon über 100 gemeinsame Konzerte auf dem Buckel haben ist es wohl zu verdanken, dass sich die drei blind verstehen und so die Zuhörer mit ihrem lebendigen Zusammenspiel und energetischen Swing-Feeling begeistern. Dass der Pianist Raphael Jost dazu auch noch singt und dabei an Legenden wie Nat King Cole oder Frank Sinatra erinnern lässt, macht die Band zu einem Trio, welches seinesgleichen sucht in der Schweizer Musiklandschaft.


9.Mai   Swing mit Dick Hyman

Karl Lampert

Richard Roven „Dick“ Hyman (p, org, comp, ld) Der Pianist, der im Gefolge Art Tatums in technischer Perfektion nahezu jeden Stil der Jazztradition beherrscht, wird am heutigen Abend zu hören sein. Als routinierter Arrangeur und in seiner Arbeit mit Ensembles wie der New York Jazz Repertory Company war er auch bei mehreren grossen Werken der Filmmusik tätig. Musik mit All-Star-Besetzungen aus den neunziger Jahren wird zu hören sein.


16.Mai    Pfingstmontag

kein Anlass


23.Mai    Louis Armstrong, Gastspiel einer Jazz-Legende

Bernhard Streckeisen

1965 gab Louis Armstrong mit seinen All Stars diverse Konzerte in den damaligen Ostblockländern, davon 17 Konzerte in der DDR, 2 in Ostberlin. Das Konzert am 22. März 1965 wurde aufgezeichnet vom Deutschen Fernsehfunk DDR. Ein guter Freund von mir hat die kürzliche Ausstrahlung dieses Konzertes des MDR (Mitteldeutscher Rundfunk) aufgezeichnet und eine DVD gebrannt. Diese DVD wird mit seiner Einwilligung heute präsentiert, dazu eine ausführliche Dokumentation über die Entstehungsgeschichte und den Ablauf, sowie viele Hintergrundinformationen dieser Konzertreihe.


30.Mai  Herbie Hancock

Hansruedi Schwitter

Herbie Hancock, * 12. April 1940, ist ein vielseitiger Mann, der als musikalisches Wunderkind mit klassischer Musik startete, sich dann aber immer mehr in Richtung Jazz bewegte. Aber er war kein Jazz-Purist. Als Technikfreak benutzte er alle möglichen Hilfsmittel. Eigentlich hatte er so etwas wie zwei Karrieren: eine solche als „reiner“ Jazzmusiker im grössten Teil seiner Zeit bei Miles Davis und als Künstler und Sideman in vielen Aufnahmen bei Blue Note, aber auch bei Columbia. Die andere Karriere bestritt er als Pionier und Leitfigur im Jazzrock, wie ich es z.B. vor vielen Jahren bei einem Konzert im Zürcher Volkshaus erleben konnte. Am heutigen Abend werden einige Aufnahmen aus beiden Karrieren gespielt, aber auch neuere Tonträger, wo er sich einerseits an sein früheres Umfeld erinnert und auch Sänger begleitet, was er sonst selten getan hat. Ebenfalls wird Bezug genommen auf seine Zusammenarbeit mit Wayne Shorter, die über mehrere Jahrzehnte immer wieder aufgenommen wurde. Auch als Komponist populärer Stücke hat er seine Spuren hinterlassen.


6.Juni   Baronin Pannonica de Koenigswarter

Fernand Schlumpf

Jazz–Koryphäen widmeten ihr Songs: Pannonica (Nica) de Koenigswarter, geb. Kathleen Annie Pannonica Rothschild, – eine Nachfahrin der englischen Rothschilds. Sie war eine der wichtigsten Förderinnen des Modern Jazz. Geboren: 10. Dezember 1913, London, Vereinigtes Königreich. Gestorben: 30. November 1988, New York City, New York, Vereinigte Staaten. Wir geniessen die Songs auf Originalplatten aus dem Archiv des swissjazz-orama und hören kleine Storys aus dem Buch von Hannah Rothschild, ihrer Grossnichte. Das Buch „Die Jazz Baronesse“ erschien 2013 im berlin-Verlag. Keine Angst, es sind nicht nur Thelonius Monk – Interpretationen zu hören.


13.Juni   Roscoe Mitchell and his Music

Armin Bruder

Roscoe Mitchell, geb. 3. August 1940 in Chicago, war ein Multiinstrumenta-list (as, ss, bs, cI, fl), Komponist und Leader. 1965 gründete er zusammen mit Muhal Richards Abrams und anderen Chicago-Musikern die Selbsthilfeorganisation AACM – “The Association for the Advancement of Creative Musicians”. 1969 zog es eine Anzahl New-Jazz-orientierter Chicago-Musiker nach Paris. Dort initiierte Roscoe Mitchell das multimediale “Art Ensemble of Chicago”. 1976 hatte dieses einen Auftritt am Jazz Festival Willisau. Weil Anthony Braxton nicht wie vorgesehen eintraf, bat der Festival Organisator, Knox Troxler, Roscoe Mitchell einzuspringen. Dessen Solo-Auftritt wurde zu einem grossartigen Ereignis. Auch der Referent, der zugegen war, war davon absolut begeistert. Mitchell konnte bis zur Aufhebung des Art Ensembles immer wieder gehört und gesehen werden. Daneben machte er jedoch eine ganze Anzahl Aufnahmen mit verschiedenen Gruppen, sowie auch Solo- Einspielungen. Es wird in der heutigen Präsentation ein Überblick über das musikalische Wirken von Roscoe Mitchell zu hören sein


20.Juni  Frühe Kinder der Bebop-Ära

Ruedi Schläfli

In meiner CD-Schachtel „Bebop-Story“ – beim TCS bestellt, von Gabriela Amgarten von SF1 als „unerhältlich“ erklärt und von Albi Matter, Leiter des Country-Festivals im Albisgüetli, ca. 1 Monat später geliefert – befinden sich u.a. ca. 10 CDs aus der frühen Morgenröte des Bebops. Darunter sind seltene Aufnahmen von Cab Calloway mit Dizzy Gillespie, Pete Brown, Woody Herman (First Herd), Lucky Millinder, mehrere Jam Sessions aus dem „Minton Playhouse“, das Coleman Hawkins Orchestra, diverse Billy Eckstine Bands, Jay McShann Bands und Cootie Williams Formationen, sowie einige Gruppen unter der Leitung von Red Norvo. Heute wollen wir also den diskreten Übergang von den Swingbands zum eigentlichen Bebop miterleben.


27.Juni    Svend Asmussen ist 100 geworden

Bent Hvidt

Im Programm des ersten Trimesters 2006 hat es geheissen: „27. Februar, Arild Widerøe / Bent Hvidt Svend Asmussen wird 90, Niels Foss ist es schon Der weltberühmte dänische Violinist darf sich auf seinen bevorstehenden Geburtstag, hoffentlich immer noch bei bester Gesundheit, freuen. Zur gleichen Zeit wird auch unser langjähriges Mitglied und Svend Asmussens erster professioneller Weggefährte in Kopenhagen – der Bassist Niels Foss – ebenfalls 90. Die Geburtstage liegen auf dem 28. Februar und 28. Januar - genau einen Monat auseinander. Grund genug für den JCZ, sich dieser Musiker zu erinnern. Die Referenten haben ihre Archive und Kenntnisse zu einer 2-stündigen Übersicht zusammengefügt, wobei wir Svend Asmussen über mehr als 60 Jahre verfolgen."

Am 28. Februar diesen Jahres wurde Svend Asmussen 100 und ist noch bei guter Gesundheit, wogegen Niels Foss leider vor drei Jahren in Zürich verstorben ist. Da das Leben und Wirken von Svend Asmussen eine 70-jährige Jazzentwicklung widerspiegelt, ist es angezeigt, diese Session zu wiederholen und seine wunderbare Zusammenarbeit mit vielen internationalen Jazzstars nochmals zu geniessen.


Beginn des 3. Trimesters am 19. September 2016

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