Der zweite Teil über Roy Eldridge umfasst die Jahre 1949-1954. 1949 spielte Roy Eldridge für ein paar Monate bei Gene Krupa, verliess dann diese Band im September, um bei der ersten, nationalen Jazz at the Philharmonic Tour dabei zu sein. Im April 1950 ging er mit Benny Goodman nach Europa. Nach dessen Rückkehr in die USA im Juni blieb er in Europa und machte verschiedene Aufnahmen, meistens mit lokalen Musikern. Nach einem längeren Aufenthalt in Paris kehrte er im April 1951 nach New York zurück. Ab Herbst 1951 war Eldridge bei Norman Granz unter Vertrag und machte regelmässig Aufnahmen für dessen Clef (später Verve) Label. Er war auch weiterhin mit der Jazz at the Philharmonic unterwegs.
Der Referent beleuchtet die Zeit nach der Wiederentdeckung Gene Harris’ durch Ray Brown in den 80er Jahren. Wir hören Beispiele mit dem Ray Brown Trio, mit seinem eigenen Trio, mit und ohne Gastsolisten, wie auch wunderschöne Big Band Aufnahmen.
Heute sollen Mitglieder ihre Lieblings-LP/CD präsentieren. Allen Anwesenden stehen ca. 10-15 Minuten zur Verfügung, um ihre auserwählten Titel kommentiert vorzuführen. Wir hoffen auf einen Querschnitt durch alle Stilrichtungen. Also LP/CD nicht vergessen! Wir zählen auf eine rege Beteiligung.
Als Tontechniker Gerd Palmecrantz sein Auto am 6. Dez. 1976 mit seiner Aufnahmeausrüstung belud, hatte er keine Ahnung, dass er an diesem und dem folgenden Abend einen Schatz der Jazzgeschichte schaffen würde. Eigentlich war die Angelegenheit für das damalige Jazzhaus „Stampen“ ganz gewöhnlich: Ein Auftritt des Arne Domnérus Quartetts, also, wie so oft, Jazz vom Feinsten. Am zweiten Abend kam Lasse Erstrand mit seinem Vibraphon dazu, und da alles restlos aufgenommen wurde, gab es zuerst eine Doppel-LP. Später folgten noch zwei LP’er und dann das Ganze auf Musikkassette und CD. Insgesamt wurden bis jetzt 500,000 Exemplare verkauft, wahrlich ein Spitzenrenner im Jazz. Heute Abend hören wir wieso.
Frankie Newton (1906-1954) gehört zu den besten Trompetern der Swingepoche, obschon er kaum in deren Big Bands in Erscheinung getreten ist. Trotzdem ist er heute fast vergessen. Seine Jazzkarriere begann 1927 in New York bei der Band von Lloyd Scott. Dann spielte er u.a. bei Elmer Snowden, Charlie Johnson und Teddy Hill. 1937 war er Mitglied des neugegründeten John Kirby Sextetts. 1939-1941 war er mit einer eigenen Band im Cafe Society, später meistens in Washington D.C. und Boston tätig. Seine Karriere war immer wieder durch Krankheit unterbrochen. Bekannt wurde er durch seine Aufnahmen 1933 mit Bessie Smith (es waren die letzten Aufnahmen von Bessie). 1939 war er dann auch bei der legendären Billie Holiday-Aufnahme „Strange Fruit“ dabei. Wir hören Einspielungen mit verschiedenen Bands zwischen 1929 und 1944.
Zu Beginn des zweiten Teils, noch ein wichtiger Anhang zum ersten Teil über Lester Young. Während der Zeit von 1936-1940 nahm er an einer ganzen Reihe von Studioaufnahmen mit Billie „Lady Day“ Holiday teil. Der zweite Teil über Lester Young behandelt die Zeit nach Count Basie (1940), mit seinen ersten, eigenen Formationen und als Mitglied bei anderen Kleinformationen. Dann die kurze Zeit, als er 1944 noch einmal ein reguläres Mitglied der Big Band von Count Basie war. Dann die darauffolgende, katastrophale Militärzeit mit der Gefängnisstrafe, die er dort erhielt. Zur Gerichtsverhandlung wird der Referent im Programm etwas zu schreiben haben. Das Urteil war reiner Rassismus. Dieses veränderte Lester für immer. Als Abschluss des zweiten Teils über Lester Young, folgt noch die Zeit kurz danach bis 1946.
Diese Ankündigung gilt als Einladung an alle Mitglieder. Anträge seitens der Mitglieder bitte bis Ende Februar bei einem Vorstandsmitglied einreichen!
Andy (Albert Andrew) Gibson (1913-1961) war einer der weniger bekannten, aber wichtigen Arrangeure der späteren Swingzeit. Bevor er sich 1937 vollzeitig auf das Arrangieren konzentrierte, war er als Trompeter und Arrangeur u.a. bei den Bands von Zack Whyte (1932-33), den McKinney’s Cotton Pickers (1934-35), Blanche Calloway (1936) and Lucky Millinder (1936-37). Er arrangierte für Charlie Barnet, Count Basie, Cab Calloway, Harry James etc.
Vor ziemlich genau 10 Jahren – am 26. Januar 1999 – wurde in diesem Circle von Harald Hollenstein, unserem langjährigen, inzwischen leider verstorbenen Präsidenten, das letzte mal dieser wichtige Künstler unter dem Titel ‚Tristanoiden’ vorgestellt. Aus jenem Programm sei hier zitiert: ‚Tristano war ein ,Musician’s musician’ und zwar ein ganz wichtiger in dieser grossen Gruppe von Jazzmusikern. Noch wichtiger, was viel zu wenig betont und gewürdigt wird, war seine Tätigkeit als Musik-, als Jazz-Pädagoge. Seine Schule für Improvisation und das darin integrierte Musikstudio waren nicht nur in den Zeiten seiner Abstinenz von der Musikszene seine eigenentliche Heimat. Hier traf er sich mit Freunden und Kollegen, um das theoretische Fundament der Musik, des Jazz vor allem, zu diskutieren. Und hierher kamen seine Schülerinnen und Schüler, die er zu einer neuen Generation von Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker heranbildete’. Dieser Faden wird also wieder aufgenommen, denn es lohnt sich bestimmt, das Wirken dieses leidenschaftlichen und einflussreichen Musikers wieder einmal in die Gegenwart zu holen.