Drei Bewunderer des „Drummervaters“ Baby Dodds machten als Schlagzeuger dauerhaft Karriere: George Wettling, Gene Krupa und Dave Tough. Krupa verkörperte den lauten und virtuosen Swing, Dave Tough war musikalisch subtiler und half, die moderne Spielweise der nächsten Generation vorzubereiten. George Wettling blieb dem Chicago-Jazz zeit seines Lebens treu und nahm mit Gruppen um Eddie Condon, Wild Bill Davison, Bud Freeman, Bobby Hackett, Pee Wee Russel und vielen anderen unzählige Platten auf und überzeugte auch als Leader eigener Gruppen.
Lionel Hampton war nicht der erste Vibraphonist, aber er war derjenige, dem alle folgten. Er machte dieses Instrument im Jazz zu dem was es heute ist. Der grosse Durchbruch in seiner Karriere kam 1936, als Benny Goodman nach Los Angeles reiste. Als Goodman Hampton hörte, wurde aus seinem Trio ein Quartett. Hampton blieb bis 1940 bei Goodman. Fast gleichzeitig (1936-1941) war Hampton 23 mal im Studio für Victor und machte insgesamt 108 Aufnahmen. Als Sidemen waren viele der besten Swingmusiker dabei, u.a. Benny Carter, Coleman Hawkins, Chu Berry, Cozy Cole, Clyde Hart, Charlie Christian, Nat King Cole, um nur einige zu nennen. Die entstandenen Einspielungen gehören sicher zu den schönsten Smallgroup- Aufnahmen der Swingzeit und zu den besten, die Hampton machte.
THE TRIO
1952 schlug Norman Granz Oscar Peterson vor, das Duo mit Ray Brown in ein Trio zu umwandeln. Zuerst ging Peterson auf das klassische Format Piano-Bass-Schlagzeug durch den Zusatz vom Schlagzeuger Charlie Smith, das nie Aufnahmen machte. Bald aber entschied sich der Pianist für das vom Nat King Cole erfolgreich eingesetzte Piano-Bass-Guitar Format und engagierte zuerst Irving Ashby, der mit Cole gespielt hatte. Dann folgte ein Jahr lang Barney Kessel und für sechs Jahre Herb Ellis. Die Musik, die diese Leute schufen, ist Thema des heutigen Abends
Hinter den Kulissen brennt eine Handvoll Trompeter darauf, vor uns aufzutreten. Allen voran Louis Armstrong. Denn er macht den Anfang. Dann wären da auch noch andere. Etwa: ‘Red’ Nichols, ‘Wingy’ Manone, Roy Eldridge, Pete Daily, Erskine Hawkins, Harry James, Charlie Spivak, Clark Terry, Maynard Ferguson, Jonah Jones, Pete Candoli. Aber auch ‘Dizzy’ Gillespie. Und wahrscheinlich auch noch einige andere. Ob sie wohl alle am obigen Datum abkömmlich sind? Wird sich dann ja weisen.
Eine interessante Mischung: Shorts, Soundies, Snaders und Clips. Schwarz/weiss und farbig. Von New Orleans-Jazz bis Be Bop, über Dixieland und Swing. Die ganze Palette!
Wir werden Beispiele hören, die stilmässig Vorläufer dieser Spielart sind, dann folgen klassische Aufnahmen, z.B. von Fats Waller, ferner Beispiele, die eigentlich nicht zu diesem Stil gezählt werden. Als europäischen Vertreter des Stride Piano soll Louis Mazetier in einem Video-Film gezeigt werden, aufgenommen in Baden-Baden 2007, (30 Min).
Dizzy Gillespie wird immer noch als einer der grössten Improvisatoren der Jazzgeschichte betrachtet. Während diesen Jahren spielten einige der wichtigsten modernen Jazzmusiker in seinen Bands, z.B. die Saxophonisten Hank Mobley, Leo Wright und James Moody, die Pianisten Junior Mance, Lalo Schifrin und der 19-jährige Kenny Barron etc. Zu den Höhepunkten gehören eine Tour de Force mit dem Pianisten Junior Mance im Titel “Willow Weep for Me”, eine Aufnahme mit Johnny Hodges, das 1963-Quintett mit James Moody und Kenny Barron und die Live-Aufnahmen aus dem Museum of Modern Art in New York.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Plattenhunger der schweizerischen Jazzfan- Gemeinde bis in die fünfziger Jahre durch Lizenzpressungen von amerikanischen Aufnahmen gestillt. Es wird versucht, einen Überblick über diese Periode zu geben, die involvierten Plattenfirmen vorzustellen, den Umfang der Produktionen zu beschreiben und einzelne Akteure ins Rampenlicht zu stellen. Musikalische Leckerbissen von Armstrong über Ellington bis zu Parker stehen zum Genuss bereit.
Über Big Joe Turner wurden in der letzten Zeit kaum viel gesprochen; der Grossteil
der Jazzfreunde wird ihn wahrscheinlich mehr oder weniger oder sogar ganz
vergessen haben. Es besteht somit ein guter Grund, um einiges über ihn zu erfahren
und etwas Musik von ihm zu hören. Der stimmungsgewaltige Big Joe Turner, der
auch als ‘Boss of the Blues’ oder als ´The world’s greatest Blues-Shouter’ bezeichnet
wurde, steht für die Kansas City-Tradition des Blues-Shouting, auf das er sich
zeitlebens – auch in seiner Rhythm and Blues-Phase – bezogen hat. Er selbst hat
seinen Gesang als ‘Jumpin’ the Blues’ bezeichnet.
Im Sinne einer Gegenüberstellung werden auch Jimmy Rushing und Helen Humes zu
hören sein. Das Motto des Abends ist jedoch vor allem ‘Have no fear, Big Joe Turner
is here’.
Die Groovin’ High des Referenten haben immer ein Thema, wie Nummern eines Komponisten, einem im Vordergrund stehenden Instrument, oder wie nun im folgenden Groovin’ High, bei dem Nummern vorgestellt werden, die alle direkt oder indirekt etwas mit Essen und Trinken zu tun haben. Dabei werden Beispiele vom New Orleans Jazz bis zum Hard Bop vorgestellt. Hier einige Beispiele: George Lewis mit „Ice Cream“, Kid Ory mit „Mixed Salad“, Count Basie mit „Ham ‘n’ Eggs”, Jimmie Lunceford mit „Chocolate“, Sarah Vaughan mit „Black Coffee“, Joe Newman mit „Sweetie Cake“, Bud Powell mit „Marmalade“, Cannonball Adderley mit “Scotch and Water”.
Nach dem Weggang von Herb Ellis 1958 entschied sich Peterson wieder für das Piano-Bass-Schlagzeug Format, da er Ellis für unersetzlich hielt. Zuerst kam Gene Gammage für ein paar Monate und dann Ed Thigpen, der schon vier Jahre früher Ray Brown gestanden hatte, dass er fast um jeden Preis mit dem berühmten Trio spielen möchte. Diese Zusammenarbeit dauerte nochmals sechs Jahre, und dann begann eine Periode mit regelmässigen Wechseln in der Besetzung. Heute Abend wird diese abwechslungsreiche Periode dokumentiert bis zu den fantastischen Reunion Aufnahmen live im Blue Note Club in New York 1990.